In 5 Schritten von der Angst in die Selbstermächtigung
Wie wäre es, wenn du aus einer ruhigen, klaren, selbstermächtigten Haltung heraus die Entscheidungen treffen könntest, die das Leben gerade braucht – auch wenn im Außen Dinge passieren, die vielen Menschen, vielleicht auch dir, Angst machen?
Wenn wir von Angst überwältigt werden, funktionieren wir oft wie im Autopiloten: Wir können nicht mehr klar denken oder angemessen handeln. Was wir aktuell in der Welt erleben, löst bei vielen Menschen Ängste oder sogar Panik aus. Doch du kannst lernen, mit deiner Angst bewusst umzugehen, sie als wertvolles Tool für deine Selbsterkenntnis zu nutzen und schließlich vertrauensvoll und selbstermächtigt zu handeln. Wie dir das gelingt, erfährst du in diesem Artikel in fünf Schritten.
Woher kommt unsere Angst eigentlich?
Gerade in den letzten Wochen, Monaten und Jahren konntest du sicher bei Menschen in deinem Umfeld oder vielleicht auch bei dir selbst beobachten, dass Angst in unserem alltäglichen Leben einen sehr großen Teil des Lebens eingenommen hat. Schreckensszenarien in den Nachrichten und unsere eigenen Vorstellungen zu dem, was passieren könnte, bringen viele von uns dazu, entweder völlig zu erstarren oder auch in panischen Aktionismus zu verfallen – Letzteres haben wir zum Beispiel in Form von Hamsterkäufen gut beobachten können.
Das soll nicht heißen, dass es falsch ist, sich angemessen auf mögliche Notfälle vorzubereiten. Oft kommen wir im Leben in Situationen, in denen es sogar sehr wichtig ist, dass wir vorausschauend denken, uns vorbereiten und sinnvoll handeln. Doch dieses Handeln darf aus einer klaren, selbstermächtigten Haltung heraus geschehen – ohne blendende Angst, die unseren Blick vernebelt. Woher kommt eigentlich diese Angst, die uns bisweilen so kontrolliert?
Dass wir uns in Stresssituationen anders verhalten, ist eine völlig normale Reaktion. Du weißt bestimmt: Unser Gehirn, unser Körper versucht uns vor Gefahren zu schützen – und die waren in alten Zeiten sehr real. Stand uns der Säbelzahntiger gegenüber, dann gab es verschiedene Möglichkeiten: fight (Kampf), flight (Flucht) oder freeze (Erstarrung). Besonnenes Handeln gehörte allerdings nicht dazu, und daher reagiert unser Unterbewusstsein auf Stress und Angst bis heute so.
Du hast bestimmt schon einmal das Bild vom Eisberg gesehen: Der kleine Teil, der über der Wasseroberfläche zu sehen ist, entspricht unserem Wachbewusstsein und macht nur etwa 5 % aus. Die restlichen 95 % sind unter der Oberfläche verborgen. Das ist unser Unterbewusstsein, ein komplexes System, das konstant ohne unser aktives Zutun alles in unserem Leben steuert.
In unserem Unterbewusstsein sind alle unsere Erfahrungen, Gewohnheiten, Glaubenssätze und Emotionen abgespeichert – vom Beginn unseres Lebens an bis heute. Und unser Unterbewusstsein ist die ganze Zeit über unglaublich aktiv: Wissenschaftler schätzen, dass wir über unsere Sinnesorgane rund 11 Millionen Impulse pro Sekunde verarbeiten. Bewusst sind uns davon nur ein oder ein paar Dutzend. Das bedeutet: Unsere Sinne nehmen in jeder Sekunde eine unvorstellbare Masse an Informationen auf. Wie Daten auf einer gigantischen Festplatte werden diese Eindrücke analysiert, aussortiert und schließlich mit unseren bisher gemachten Erfahrungen verknüpft. Das alles geschieht völlig unterbewusst – wir erhalten zuletzt nur noch das Ergebnis.
Die Angst, die wir empfinden, wird also zu einem großen Teil von zwei Einflüssen bestimmt. Zum einen sind das die Eindrücke, die wir aufnehmen – zum Beispiel über Gespräche, über Medien, über Nachrichten. Zum anderen sind es die Erfahrungen, die wir in unserem Leben gemacht und die Schlüsse, die wir daraus gezogen haben, und welche die Grundlage dafür bilden, wie unser Unterbewusstsein die Informationen im Außen mit unserem Innenleben verknüpfen kann.
Aus diesem Grund können zwei Menschen völlig unterschiedlich auf das reagieren, was in der Welt um sie herum passiert. Wir tragen sozusagen unterschiedliche Brillen, die uns einen ganz eigenen, einzigartigen Blick auf die Welt geben. Diese Brillen haben wir von klein auf, und jede ist einzigartig. Das bedeutet auch: Jeder und jede von uns sieht die Welt ein bisschen anders und hat eine ganz eigene Wahrnehmung – und diese arbeitet noch dazu so schnell, dass wir sie bewusst kaum erfassen können. Dennoch ist es wichtig zu verstehen: Die Gefühle, die daraus resultieren, sind zunächst einmal nur Gefühle. Sie sind nicht wir.
Wie Gefühle für uns real werden
Schauen wir uns am Beispiel Angst einmal an, was passiert, wenn in unserem Unterbewusstsein Gefühle entstehen. Angst ist zunächst einmal nichts Schlechtes: Sie soll uns schließlich vor Gefahren bewahren und schützt uns zum Beispiel davor, sorglos auf eine befahrene Straße zu laufen (oder ursprünglich eben davor, dem Säbelzahntiger zum Opfer zu fallen). Angst schadet uns nicht – das tun unsere Gefühle (oder auch unsere Gedanken) nie. Sie sind aber die Basis für alle Entscheidungen, die wir in unserem Leben treffen, der Motor, der uns antreibt. Fast immer tun wir Dinge, um bestimmte Gefühle zu erleben oder zu vermeiden. So können Hamsterkäufe beispielsweise ein Streben nach dem Gefühl Sicherheit sein.
Wenn nun dein Unterbewusstsein von außen eine besorgniserregende Information empfängt – zum Beispiel in den Nachrichten –, dann versucht es diese mit bereits vorhandenen Erfahrungen zu verknüpfen. Vielleicht hast du schon einmal etwas Ähnliches gesehen, erlebt oder erzählt bekommen. Aus der vorsichtigen Sorge wird auf diese Weise eine größere Befürchtung und schließlich Angst. Möglicherweise fängst du an, dich nun auch noch bewusst damit zu beschäftigen, zum Beispiel, indem du die Nachrichten intensiver verfolgst.
Dadurch bekommt dein Unterbewusstsein nun noch mehr „Futter“ für das Gefühl, das sich bereits in dir ausbreitet. Du gerätst in einen Teufelskreis, indem du selbst aktiv dazu beiträgst, dein Gefühl immer weiter zu nähren – bis es dir schließlich so real vorkommt, als wäre das Gefühl deine Wirklichkeit. Es ist möglich, auf diese Weise Todesangst zu empfinden, auch wenn wir in Wahrheit überhaupt nicht in Gefahr sind. Haben wir zum Beispiel Angst, im Kontakt mit Autoritätspersonen (etwa einem Vorgesetzten) zu versagen, dann spüren wir diese Versagensangst oft sogar körperlich –mit Schweißausbrüchen, Herzrasen etc. – in der Begegnung mit einer solchen Person, obwohl das eigentliche Versagen noch gar nicht passiert ist.
Genauso gilt das auch für alle anderen Gefühle, und zwar sowohl negative als auch positive: Auf dieselbe Art können wir übersprudelndes Glück und Dankbarkeit empfinden für eine Situation, die (noch) gar nicht eingetreten ist.
Mit der Angst umgehen in 5 Schritten
Du weißt nun, wie es überhaupt dazu kommt, dass bestimmte Gefühle in dir entstehen. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass diese Gefühle nicht deine Realität sind. Sie sind erst einmal einfach nur – du selbst entscheidest, was du damit machst. Du bist deinen Emotionen also keinesfalls hilflos ausgeliefert. Die folgenden fünf Schritte helfen dir, wieder bewusst und achtsam zu werden, damit du deine Gefühle wahrnehmen und verstehen sowie anschließend klar und selbstbestimmt handeln kannst.
Schritt 1: Bewusst werden
Bevor du aktiv mit deinen Gefühlen, zum Beispiel mit deiner Angst, arbeiten kannst, musst du dir zunächst einmal bewusst werden, dass sie überhaupt da sind. Häufig spüren wir Gefühle erst bewusst, wenn unser Körper darauf reagiert. Wir nehmen zum Beispiel wahr, dass wir angestrengt atmen, dass unser Herz klopft oder dass wir Bauchschmerzen haben. Vielleicht äußert sich gerade Angst bei dir auch als Unruhe oder du kannst dich schwerer konzentrieren. Was immer es ist: Sobald du ein bestimmtes Gefühl wahrnehmen und benennen kannst, bist du auch in der Lage, damit zu arbeiten.
Schritt 2: Achtsam mit dem Gefühl umgehen
Schritt 3: Verstehen, was hinter deinem Gefühl steckt
Schritt 4: Wieder ins Vertrauen kommen
Schritt 5: Eine selbstermächtigte Entscheidung treffen
Hast du diese Erfahrung ein paarmal gemacht, dann weißt du auch: Du wirst auch in Zukunft gut mit Ängsten und anderen starken Gefühlen umgehen können. Du kannst sie annehmen, ihre verborgenen Botschaften entschlüsseln und sie nutzen, um notwendige Veränderungen in deinem Leben vorzunehmen – für dich.
Wenn du die ersten Schritte auf diesem Weg noch schwierig findest, unterstütze ich dich sehr gern im Bewusstseinscoaching oder auch im medialen Coaching darin, Ängste und andere starke Gefühle wahrzunehmen, anzunehmen und in etwas wahrhaft Wertvolles für dich zu verwandeln. Kennst du Menschen, die sich in letzter Zeit ängstlich fühlen und Unterstützung brauchen? Dann teile gern auch diesen Blogartikel mit ihnen. Ebenfalls freue ich mich über deine Kommentare und Fragen – stell sie einfach direkt unter diesem Artikel!
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